Jürgen Walter
Das Lied vom Anfang
Das Lied vom Anfang, heute beinah schon vergessen 
von der Erfüllung, nie an anderem zu messen 
das Lied von Traurigkeit, als wir uns kaum noch sahen,
ich schrieb dir Lieder aus der Ferne und im Nahen 
Die hellsten Lieder hat mein Blick für dich geschrieben 
ich wollte dich 
und dass wir uns für immer lieben 
Ich hab aus Flüchtigkeit mir Lieder abgezwungen 
ich habe manchmal ungehört für dich gesungen
da gab es Zeilen auch, die morgens widerlegten 
wie sich vom Atemhauch die Lider nachts bewegten. 
Die wahrsten Lieder hat die Angst um dich geschrieben 
ich wollte dich 
und dass wir uns für immer lieben
Da starb uns manche Melodie ab schon im Keimen 
da wollte sich an manchen Tagen nichts mehr reimen 
da gab es Schweigen, das war oft so viel beredter
als alles wunderbare Reden mit dir später 
Ich schrieb dir Lieder 
als wir uns kaum Küsse gaben 
ich schrieb dir Lieder 
und du wolltest sie nicht haben 
ich schrieb dir manches 
das war halb so schlimm gemeint 
ich schrieb dir ein Lied- 
danach hast du sehr geweint 
Die wahrsten Lieder hat mein Blick für dich geschrieben 
du wolltest mich 
ich wollte dich 
wer spricht vom Lieben
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